Search
Saturday, April 20, 2024 ..:: Anfang » Karibik » Bilderbuch Antigua ::..   Login
 Antigua Minimize


Revierbericht Antigua + Hubschrauberflug nach Montserrat 2007

Antigua

English Harbour ist zwar einer der schönsten und sichersten Ankerplätze nicht nur der Westindies, aber die Einklarierung ist dort "etwas umständlich", deshalb fuhren wir lieber weiter nach Jolly Harbour.
Vor langer Zeit war, an der Stelle wo heute Jolly Harbour liegt, ein stiller Salzsee in dem friedlich die Flamingos grasten. Noch vor einem Jahr waren die Hügel um die Bucht grün, jetzt hat man sie kahl gerupft um neuen Häusern Platz zu machen.
Die künstliche Lagune ist nach dem gleichen Muster wie Port Grimaud angelegt worden , mit gewundenen Kanälen, Villen und Reihenhäusern im Mediterranen Stil, mit Bootsstegen vor den gepflegte Gärten, mit einer Marina der Superklasse, Geschäften, Restaurants, einem Sportclub und einem ausgezeichneten Supermarkt. Die Krönung des Ganzen ist ein schneeweißes Kasino mit geschwungenen Balustraden, riesigen Bogenfenstern und einem gläsernen Aufzug, prächtig wie eine Hochzeitstorte.

 

Nelsons Dockyard ist die Hauptattraktion der Insel. Es werden natürlich Besichtigungstouren angeboten, aber wir fahren gerne mit dem öffentlichen Bus, das ist viel lustiger und billiger. Nach einer knappen Stunde erreichten wir  Falmouth, English Harbour, Nelsons Dockyard. Hier hat Admiral Nelson gedient und hier hat er seine Frau kennen gelernt. In den wenigen gut erhaltenen Gebäuden sind Souvenirläden, Restaurants, und ein Hotel untergebracht.
Gleich nach unserer Rückkehr in die Marina segelten wir an der Westküste entlang in die nahe gelegene Deep Bay, schnorchelten bei dem Wrack der "Andes" und wanderten hinauf zu den Ruinen eines alten Forts.

 

Bei gutem Tageslicht navigierten wir vorsichtig durch Riffe und Untiefen bis zu dem kleinen Nationalpark Great Bird Island. Tagsüber kam der Ausflugs-Katamaran, aber in den Morgen- und Abendstunden gehörte der Ankerplatz uns ganz alleine, eine Seltenheit in der Karibik. Ein schmaler Pfad führt zum Gipfel des Hügels. Von oben konnten wir die Riffe und Korallenköpfe viel besser erkennen, die sich braun gegen das türkise schimmernde Wasser abhoben.

 

Great Bird Island und die umliegenden winzigen Inselchen sind felsig, aber grün überwuchert von dickblättrigen Pflanzen, dornigen Sträuchern, schlanken Kakteen, und Agaven, deren lange Blütenstängel hoch in den Himmel ragen, ein letzter Rest vom Paradies für die am Boden brütenden Seevögel.

 

Auf der nahegelegenen Insel Long Island entsteht ein Ressort für reiche Ausländer. In den Buchten darf man noch ankern, aber Besucher sind nicht erwünscht. Die dornige Vegetation musste einem englischen Rasen weichen, die Kakteen den Blumengärten um die Villen. Hier hat kaum mehr ein Vogelpaar die Chance seine Jungen aufzuziehen. Sie finden keinerlei Schutz gegen die mitgebrachten vierbeinigen Lieblinge und die eingeschleppten Ratten. Solche Ressorts entstehen leider überall in der Karibik, denn mit dem Verkauf von Land ist schnell und einfach viel Geld zu machen.

Lisa wollte unbedingt nach Montserrat. "Kommt nicht in Frage!" winkte Helmut empört ab. "Ich habe keine Lust auf ein Boot voller Asche. Wenn du Vulkan-Schauen willst, dann fahr mit dem Ausflugsdampfer."

Montserrat

 

In der Marina wurden Hubschrauberflüge nach Montserrat angeboten.
(220 US p.p. für eine 3/4Stunde Flugzeit).

 

400 Jahre hatte der Vulkan friedlich geschlafen, bevor er  im Juli 1995 wieder aktiv geworden war. Nach und nach hatte der Lavastrom den ganzen südlichen Teil der Insel zerstört. Dank der schnellen Evakuierungs-Maßnahmen waren nur 10 Menschen, die sich trotz der Verbote in der gefährlichen Zone aufgehalten hatten, ums Leben gekommen. Von den ehemals 12.000 Einwohnern haben inzwischen zwei Drittel die Insel verlassen. Die letzten Standhaften dürfen sich nur auf der Nordhälfte aufhalten, wo sie zum Teil noch immer in Notunterkünften hausen müssen.

 

Vor dem Unglück hatte Montserrat von Gemüseanbau, aber auch von der Herstellung von Elektrogeräte, Metall- und Kunststoffwaren, Leinen und Bekleidung und vom Tourismus gelebt. Montserrat war einmal eine glückliche, gut organisierte und wohlhabende Insel gewesen.

 

Karibik

 


 Print   

Copyright 2022 by Alumine   Terms Of Use  Privacy Statement
DotNetNuke® is copyright 2002-2024 by DotNetNuke Corporation